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bei aller liebe zum handwerk bin ich immer noch genuin erschreckt, wenn direkt vor meinem fenster plötzlich außen einer steht, und von dort blicke auf meinen schreibtisch wirft, alle paar sekunden einen, der dann immer gegen den bildschirm fliegt oder mir an den kopf oder auf der tastatur landet, und dabei raucht der mann, niemand von uns verzieht eine miene nach dem morgendlichen gutenmorgen, weil es nichts gemeinsames gibt jenseits unserer anwesenheiten. aber immer wenn ich zuhause am schreibtisch sitze, habe ich zwei solcher leute unmittelbar vor meinem glas stehen, und dort sehr laut handwerken, ich denke, so viele zufälle passen nicht ins zufallskonzept. sehnsucht nach privatsphäre, nackt durch die wohnung laufen können, nicht gesehen werden in meiner wohnung, stille hören, einen stressfilm habe ich im hirn von dieser haussanierung, pöh. und die ganze müh wofür? für rosa! weil das haus ein ensemble machen soll mit dem nachbarhaus, das von seinem geschmacksverirrten besitzer in einem scheußlichen graupenrosa gestrichen worden ist, ein rosa wie der sonnenbrand eines betrunkenen bleichen engländers, aber das ist dem denkmalamt wurscht, das würstchenrosa. mir ja nicht. pöh.

